Tag 16 – Großes Wiedersehen

Mittags holt uns Fiorella ab und wir steigen hinauf durch enge Gassen, vorbei an Schmutz und streunenden Hunden in die Favela Comunidade Babilónia, direkt hinter der Copacabana.

Oben angelangt, ein fröhliches Wiedersehen mit den Jugendlichen der „Camerata Joven“, jener Musikgruppe, die schon mehrmals auf Europatournee waren und natürlich auch bei uns in Düsseldorf mehrere Konzerte gespielt haben.

David, der Leiter der Gruppe, hat alles wunderbar vorbereitet für einen gemeinsamen „churrasco“ mit sehr gutem Fleisch, Würsten und Salaten, zubereitet von den Müttern der Jugendlichen.

Alle können nun wieder die Universität mit Präsens-Unterricht besuchen, was sehr wichtig ist für den weiteren Fortschritt. Um zur Fakultät zu gelangen von den verschiedenen Comunidades/„Favelas“, benötigen die Studenten oft 2 Stunden Fahrzeit. Trotzdem sind sie motiviert und üben fleißig für die Aufführungen in verschiedenen Konzertsälen bis hin zur Oper in Rio mit dem großen Jugendorchester.

Morgen kommen wir in den Genuss eines dieser Konzerte einer Nachwuchsgruppe der „Camerata Jovem“. Im „Teatro da cidade de Artes“. Wir freuen uns sehr darauf.

Nach diesem sehr fröhlichen und begeisterten Nachmittag fahren wir weiter zu einem Treffen mit einem Mitglied der ehrenamtlichen Beratung und Begleitung von Fiorella und ihrem Team: Erico Magalhães, früher Geschäftsführer von rede globo, dem großen brasilianischen Sender. Er begleitet die Institution seit vielen Jahren mit wichtigen Impulsen und Kontakten.
Ein Interessantes Gespräch über die Situation kurz vor der Wahl in Brasilien mit den beiden extremen Kandidaten Bolsonaro ganz rechts, willkürlich und mit gefährlichen Ideen der dauerhaften Regentschaft und Lula links und viel zu alt. Er hat uns erklärt, wie schwierig es ist, dieses sehr große und eigentlich reiche Land an Bodenschätzen und Agrarprodukten zu regieren. Es gelingt nicht, einen Kandidaten der Mitte zu finden. Die Mehrheit der Gesellschaft ist nicht dafür vorbereitet, über einfachste Botschaften hinaus zu denken.

Politischer Exkurs:

Bolsonaro kopiert Trump und Putin, seine engen Freunde. Brasilien steht in großer Abhängigkeit zu Russland, bezüglich der Lieferung von Kunstdünger für die Agrarwirtschaft . Bolsonaros Plan, für Kunstdünger (Kalium) in der Amazonas-Region weite Flächen zu roden , die Indigenen umzusiedeln und dort in großen Mengen Kunstdünger erzeugen zu lassen. Noch nie wurde soviel Urwald abgeholzt wie in seiner Regierungszeit , das bestätigt die Umweltbehörde. Bolsonaro stachelt schon vor der Wahl seine Anhänger mit alternativen Fakten an.

Wer in Brasilien bestimmte Medien-Kanäle verfolgt, erhält jeden Tag Dutzende von Falschnachrichten  und Verschwörungstheorien . Viele Brasilianer glauben daran und folgen den Worten des radikal rechts gerichteten Präsidenten.

Lula ist 76 Jahre alt und hat  keine namhaften neuen Visionen für das Land. Er regierte das Land vom 2003 bis 2010. Er holte durch Sozialprogramme Millionen  Menschen aus der Armut. Die Wirtschaft blühte , durch die hohen Rohstoffpreise. Doch die Korruption war sehr hoch und beschädigte enorm die Volkswirtschaft. Lula wurde verurteilt wegen Geldwäsche und Korruption 2018 zu zwölf Jahren Gefängnis. Nun hat ein Richter die Verurteilung wieder einkassiert und das Urteil aufgelöst. Lula tritt wieder an mit seiner PT für die Wahlen im Oktober und hat gute Aussichten zu gewinnen . So steht dem Land eine enorme schwierige Regierungsbildung bevor . Die Bolsonaro Anhänger  fürchten Brasilien wird ein zweites Venezuela, die Lula  Anhänger fürchten mit Bolsonaro die Rückkehr der Militärdiktatur.

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